Für einige Wunschpuppen bekomme ich viele und sehr detaillierte Instruktionen. Vor dem inneren Auge scheint das Puppenkind bereits eine genaue Form angenommen zu haben. Hin und wieder bekomme ich Material - schöne Stoffe oder ganz besondere Haarfarben. Es ist immer ein wenig aufregend, diese Pakete zu öffnen.
Andere Puppen darf ich ganz frei gestalten - bis zur Haar- und Augenfarbe. Auch diese Freiheit kann aufregend und manchmal verunsichernd sein.
Wenn ich sehr viele Wünsche berücksichtige, bange ich immer ein wenig, ob das fertige Puppenkind gefallen kann, ob es der Vorstellung entsprechen kann, die ein Anderer hat. Bisher war diese Sorge ganz unbegründet. Aber auch, wenn ich ein Puppenkind frei nach meinem Gefühl entstehen lasse, ist der Augenblick, wo ich die Bilder an die zukünftige Familie versende von Aufregung und Hoffen begleitet.
Im Laufe der Jahre hat sich bei mir ein ruhigeres Vertrauen eingestellt. Ich weiß jetzt, egal wie viel ich drehe, egal wie viel sich Andere wünschen, am Ende wird das Puppenkind, wie es eben werden möchte. Es scheint sich ein wenig selbst zu nähen, seine Farben selbst zu suchen. Ich bin sehr dankbar, dass die Menschen, die meine Puppenkinder aufnehmen, dieses akzeptieren und wertschätzen.
Bei Malin war es ganz genauso. Es gab viele Wünsche und am Ende scheint sie selbst entschieden zu haben, wie sie diese Wünsche verwandelt - in sich selbst.
Herzliche Grüße,
Eure Lena
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