31. Mai 2016

Methamorphose

Everything changes. After weaning the baby I returned to a long forgotten morning ritual of running - it gives me rhythm and a longer and deeper breath for the day. Once I return and join my family for breakfast a little change inside has already taken place: From 'I have/ I must / I will' to 'I am / now'. It is a perfect way for me to start my day.

May is over - what a pace! Can you believe we are in June already? It certainly feels like summer and I'm loving it. Still, Nikka picked a wooly cardigan for those chilly summer nights. And she requested a blue dress.

I'm still reading 'Unterleuten' by Juli Zeh - such a fantastic read!

Vieles verändert sich gerade bei mir. Durch das Licht? Durch das Abstillen? Oder habe ich durch die Woche am Meer zurück zum Laufen gefunden? Es bringt mir Luft und Ruhe, Rhythmus und Klarheit. Im Alltag steige ich morgens an zwei bis drei Tagen direkt aus dem Bett in die Schuhe und bin eine Dreiviertelstunde später wieder da. Dort treffe ich dann nach der Dusche auf einen Kaffee mit der Familie - eine gute Art, in den Tag zu starten. Meine kleine innerliche Metamorphose hat dann bereits stattgefunden:
 
Ich muss heute....
Ok, erstmal eins nach dem anderen.
Der Weg ist das Ziel.
Ich laufe.
Jetzt

Ich dachte immer, Aktivität am Morgen währe so gar nichts für mich. Und nun bin ich dabei, es richtig herrlich zu finden... Mögt ihr lieber einen sportlichen Abend für euch?

Und könnt ihr es glauben, dass heute der letzte Maitag ist? Jedes Jahr überrascht mich dieses Tempo. Obstbaumblüte, Fliederzeit, Kastanienkerzen - alle kommen und gehen so schnell und plötzlich ist Sommer. Seit ein paar Tagen fühlte es sich hier jedenfalls schon so an.
 
Herzlichst, Lena
 
Ps: Puppenmädchen Nikka hat sich noch ein blaues Kleid gewünscht
und konnte sich nicht recht für eine der gestrickten Jacke entscheiden,
bevor sie in ihre Reisekiste gehüpft ist. Nun lebt sie bei meiner Nichte. 




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24. Mai 2016

Abschied

Nikka got a little sprouting spring hat for those cool and rainy days in may. And I feel liberated but also unexpectedly sad and sentimental because my baby (not any more!) is weaned shortly before her second birthday.

Ich hatte nicht vor, meine jüngste Tochter 'extra-lang' zu stillen. Co-sleeping war mir lange kein Begriff. (Unsere Große hatte sich mit einem Jahr selbst abgestillt und früh von sich aus im Beistellbett durchgeschlafen.) Aber als dieses zweite Baby so einen Genuss an der Muttermilch zeigte und die ständige Nähe suchte, ging ich gern darauf ein und hatte fortan stets ein duftendes Bündel vor mir im Tuch und neben mir im Bett.
Ihr Genuss und das Verlangen danach ließen nicht nach - auch als sie früh schon am Familientisch alles mit Vergnügen probierte.

Und nun, mit fast zwei Jahren, ist sie 'abgestillt'.

Ich hatte nichts mehr anzubieten. Auf ihr Bitten und Flehen kamen über den Tag vielleicht ein oder zwei Schlückchen zusammen. Wie sie dann immer strahlte. Vor einer Woche sagte ich: "Es ist doch nichts mehr da." Und sie wollte statt dessen "Tuscheln und Tuss deben".
Und das war's.

Mich aber stimmt dieser Abschied ganz unverhofft wehmütig.
Und gleichzeitig fühle ich mich leichter und freier.
Ging euch das auch so?

Auch Nikka mit ihrer Frühlingsmütze haben wir nun Auf wiedersehen gesagt. Sie macht sich auf den Weg in den Schwarzwald, wo sie am Waldrand auf einem einsamen alten Hof leben wird. Sie wird wilde Beeren ernten, die Katze Mina streicheln und mit einem kleinen Mädchen zusammen durchs Leben gehen.

Mütze: Eigenes Muster (I-cord, freestyle Ohrenkläppchen, oben sehr abrupt abnehmen und einen kleinen Stängel stricken), Garn aus der Schublade.

Herzlichst, Lena

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13. Mai 2016

Herzensbilder

"Bleib mal so, ich mach ein Foto!". Immer häufiger höre ich, wie Kinder dieser Aufforderung durch ihre Eltern folgen, wenn sie etwas besonderes entdecken oder erleben. Ein bunter Käfer im Gras, eine gelungene Verkleidung, ein neues Kunststück auf der Rutsche - all dies soll im Handy-Bild festgehalten und dann an Freunde oder Familienmitglieder verschickt werden. Das unmittelbare Erleben, die ungefilterte Freude des Augenblicks wird aufgegeben für ein vermeintliches Bewahren und Teilen. Kennt ihr das auch? Ist es das wert? Mir sind diese Fotomomente oft unangenehm und sie holen mich augenblicklich aus dem Erlebnis.
 
Andererseits gibt es von vielen wunderschönen Alltagsmomenten mit meinen Kindern keine Bilder. Die erste Erdbeere, die wir letzte Woche geerntet haben, die emsige Arbeit im Garten, die langen Abende auf dem sonnigen Balkon mit selbstgebaute Tragetuch-Hängematte, das erste Feuer des Jahres, hier in den Ferien.... alle 'Fotos' dazu existieren nur in meinem Herzen.
 
Wir sind für einige Tage mit Freunden in Dänemark. Dieses Mal sind wir nicht eine gar so große Gruppe wie im letzten Jahr. Doch auch hier kommen wieder ganz unterschiedliche Familien, Werte und Rhythmen zusammen und ergeben eine spannende, manchmal schwierige aber meist inspirierende neue Mischung. Das Natur-Puppenkind ist dabei und schaut mir über die Schulter während ich die Blumenpresse der Tochter mit immer neuen Wildkräutern fülle.
 
Herzlichst, Lena
 




 
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9. Mai 2016

Sommer-Mütze

We went from snowsuits to sunhats this past week. So there isn't much use for a knitted spring hat. But the temperatures are forecasted to drop considerably next weekend. Also, we are going to Denmark to spent one week at the sea. For now the big girl is wearing her new hat only in the mornings and resitantly takes it off once it gets too hot. I don't really find the time for reading but I'm still listening to old episodes of Melody's podcast.

Gerade hatten wir noch die Schneeanzüge an und nun ist es plötzlich sommerlich warm. Dass wir von dicken Wintermützen direkt auf Sonnenhüte umsteigen - damit habe ich nicht gerechnet! Die Frühlingsmütze für die Große wird zurzeit nur dekorationshalber auf dem morgenkühlen Balkon getragen. Dort leben wir dieser Tage, wenn wir überhaupt einmal zu Hause sind. Nach Tagen auf dem Land und in den Boberger Dünen und langen Grillnachmittagen mit Freunden kann man nun in der selbstgebauten Tragetuch-Hängematte entspannen. Man muss sich nur zu helfen wissen - oder eine fünfjährige Tochter haben.
 
Mein neues Projekt ist die Jacke für die Jüngste. Alles schien so einfach, wie bei der Mütze. Doch nun ziehen die Zöpfe - oder besser, Kordeln? - das Gestrick relativ stark zusammen und verändern die Maschenprobe. Natürlich habe ich erst gemessen, als beide Vorderteile bereits fertig waren. Auch nach dem Waschen und trocknen bleibt es knapp. Und Kinder wachsen. Meist schneller, als man denkt, gell? Also werde ich wohl wieder von vorn beginnen. Der Weg ist das Ziel.
 
Mütze: Garn Quince & Co Tern in Petrol, eigenes Muster
Jacke: Garn Geilsk Bomul ug Uld in Lila, eigenes Muster
Und was treibt euch um?
 
Herzlichst, Lena












2. Mai 2016

Frühlingsschwirren

Spring makes me plan far too many projects - I wish I could knit night and day! I've finally settled on one hat for my five year old, two cardigans for the girls and maybe a jumper for myself. I'm in love with so many patterns lately - Laflor, Flaum... how to choose? And you probably know Melody and her Manderine's Podcast? Isn't she adorable? She is a huge inspiration for me this spring!

Der Frühling ist zurück! Im Frühling plane ich gern. Ich habe Lust auf Neues. Meine Kraft scheint unendlich. Ich bin impulsiv und neige zu selbstüberschätzenden Strickvorhaben und spontanen Großeinkäufen in meinem Lieblingswollladen. Doch dann kann es mir passieren, dass meine Kraft plötzlich erschöpft ist, Zeit und Tempo nicht ausreichen, meine Pläne umzusetzen und ich mit einem Haufen wunderschöner Wolle dasitze, während es draußen zu heiß wird, um diese zu tragen.

Ich versuche mich also zu beherrschen. Aber ich plane und tüftle, träume und probiere. Den ganzen Tag könnte ich stricken und neue Garne testen. Besonders fasziniert bin ich von kleinen Spinnereien und Garnmanufakturen, die sortenreine Wolle verarbeiten. Wundervolle Sachen gibt es da, zum Beispiel Titus von Baa Ram Ewe. Dieses Garn besteht aus Wensleydale Longwool, British Alpaka und Blueface Leicester und wird in einer kleinen Spinnerei in Yorkshire hergestellt. In der Nähe hat die Schwester meiner Großmutter gelebt - eine faszinierende Gegend mit vielen alten Gewerken.
 
Damit ich später - wenn ich einmal mehr Zeit haben werde (in ferner Zukunft?) - noch weiß, was heute alles in meinen Kopf herumschwirrt, schreibe ich meine Erfahrungen mit den Garnen ins Notizbuch. Das Schreiben darin ist mir inzwischen genauso wichtig, wie das Stricken. Natürlich weiß ich, dass viele Ideen dort bleiben werden. Immerhin.
 
Und kennt ihr Mandarine's von Meldody Hoffman - ihr Podcast schwebt wohltuend ruhig daher. 
 
Was strickt ihr denn dieses Frühjahr (für euch selbst)? Habt ihr ein Lieblingsgarn? Oder einen Lieblings-Podcast? Schreibt ihr Tagebuch?
 
Meine etwas konkreteren Pläne:
  • Mütze für die große Tochter, Quince & Co Tern, eigenes Muster
  • Sommerjacken für beide Mädchen, Geilsk Bommuld og uld, eigenes Muster
  • Puppenjacke für Liam, Lettlopi, eigenes Muster
  • Flaum? La Flor? Woolfever Jumper? Für mich???
 
Herzlichst, Lena